Das Race across America - RAAM 2025 war ein schwieriges Race für mich. Ich ging top motiviert und gut vorbereitet in das Rennen. Meine top Crew war mit mir bereit, das Erlebte von 2023 wieder zu erreichen, eventuell die Kilometer - Durchschnittszeit zu verbessern.
Dem entsprechend startete ich besser als erwartet in das Race. Es herrschte eine gute Stimmung und die neue, junge Crew fand sich nach und nach und arbeitete Hand in Hand und als eine verschworene Einheit für mich. - Doch dann, nach 1'500 km geschah es. Ich stürzte und musste aufgeben. Dieses DNF schmerzt mental und physisch sehr. Mein Schlüsselbein war gebrochen, ich musste nach Ankunft in der Schweiz operieren. Meine dritte Schulterverletzung innerhalb kurzer Zeit war Tatsache.
Ich grübelte, analysierte und haderte mit mir, der Situation. Ich habe mir die Zeit genommen, die ich gebraucht habe, um zu verarbeiten, zu akzeptieren und positiv nach Vorne zu schauen. Heute habe ich es geschafft, die Situation ist akribisch abgewogen, die notwendigen Konsequenzen sind gezogen. Ich habe mich entschieden, weiter zu machen. Kurzfristig bestreite ich am 31.10./1.11.2025, die 24 h WM in den USA. Für 2026 plane ich Rennen in Europa. Ich denke, es werden drei bis vier Starts sein. Und, wenn ich die notwendigen Finanzen zusammen kriege, möchte ich 2027 nochmals das RAAM bestreiten.
An dieser Stelle möchte ich Allen danken, die mich in der schwierigen Zeit unterstützt haben. Es war enorm, welchen Zuspruch ich erfahren durfte. Ihr Alle habt mich motiviert, getröstet und ermuntert, weiter zu machen. Ohne euch wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Ich bin so dankbar und demütig, all die Tiefpunkte und Höhenflüge mit euch zu teilen. Danke dafür.
Grosses Medienecho nach meinem Sieg am Race across America - RAAM 2023. TV - Auftritt im Sportpanorama bei srf, mehrseitige Artikel mit Bilder in der Schweizerillustrierten, in der NZZ, dem Tagesanzeiger, der Berner Zeitung und vielen Printmedien mehr. Ich durfte einige Interviews geben. Wortbeiträge in verschiedenen Radiostationen erzählen von meiner Geschichte. Und gerade aktuell, war ich und mein Coach sowie Ehemann Daniel, bei Strabs und Flo im Podcast "Sitzfleisch" zu Gast. Wir plauderten über eine Stunde lang vom RAAM, dem Ultracycling gnerell. Ein offenes, spannendes Gespräch. Hört rein.
Ich möchte Regula Späni, Spänimedia für die tolle Zusammenarbeit und Unterstützung von Herzen bedanken. Ebenso bei allen Medienschaffenden, für die ausführliche Berichterstattung im Vorfeld des Rennens, während dem Race selber und vorallem nach dem Event haben mich und mein Team überwältigt. Einfach grandios zu spüren, wie meine Leistung honoriert wurde. Auch allen Fans möchte ich meinen grossen Dank aussprechen. Eure Inputs im WhatsApp - Chat, über Facebook und/oder Instagram, in e-Mails, persönlichen Nachrichten und sogar Briefen waren sehr inspirierend, motivierend und hilfreich für mich. Mir wurde während dem Race alles vorgelesen. Sorry, wenn ich noch nicht auf Alles geantwortet habe. MERCI dafür.
Mein ganz grosser Dank den Sponsoren. Meine langjährigen Partner haben mich auch heuer sehr unterstützt und tun es auch in Zukunft. Ohne sie ist nichts möglich. THANKS.
Auch meinem näheren Umfeld (Familie, Freunde) möchte ich herzlich DANKE sagen. Ich weiss, dass ihr immer mitfiebert und voll an mich glaubt.
Ich schätze all diese Unterstützungen sehr. Ich schätze es sehr und es ist mir bewusst, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.
Herzliche Grüsse
ISA und TEAM
Jona, 23. Juni 2023
Medienmitteilung
Race Across America: Isa Pulver gewinnt sensationell Gesamtwertung
Die Schweizer Ultracyclistin Isa Pulver hat die Gesamtwertung - Frauen und Männer des Race Across America 2023 in überlegener Manier gewonnen. Sie ist erst die zweite Frau, der es gelingt, auch die gesamte Männerkonkurrenz hinter sich zu lassen.
Sie hat es geschafft!
Die Bernerin Isa Pulver gewinnt das Race Across America 2023 in überlegener Art und Weise. Am vergangenen Freitagnachmittag um 09.45 Ortszeit (15.45 CH-Zeit) hat sie nach 3032 Meilen (4880 Kilometer) das Ziel in Annapolis erschöpft, aber glücklich erreicht. Bei den Frauen ist es nach 2015 ihr zweiter Sieg. Pulver hatte die Führung schon früh im Rennen übernommen und ihren Vorsprung von jeweils rund 120 Meilen geschickt verwaltet. Die leitende Physiotherapeutin der Stiftung Rossfeld in Bern war insgesamt noch inoffizielle 09 Tage 12 Stunden und 16 Minuten unterwegs. In Oceanside, Kaliforniern waren am 13. Juni insgesamt 30 Fahrerinnen und Fahrer in der Kategorie Solo gestartet.
Ziel klar unterboten
Pulver und ihre 9-köpfige engagierte Crew haben ihr ursprüngliches Ziel, diese knapp 5000km in 10 Tagen 21 Stunden und 7 Minuten zu absolvieren, bei weitem unterboten. Teamchef Bruno Rüegg musste gar von unterwegs kurzfristig die Vermieter der Unterkunft in Annapolis über den um einen Tag früheren Einzug informieren.
Erst zweite Frau, die Gesamtwertung gewinnt
Isa Pulver ist erste die zweite Frau in der 41-jährigen Geschichte des RAAM, die das Gesamtklassement gewinnt und alle Männer hinter sich lässt. 2021 war dies der Kanadierin Leah Goldstein, sie wurde heuer vierte, gelungen. Damals war das Teilnehmerfeld aufgrund der Covideinreisebestimmungen jedoch bedeutend kleiner. „Es ist einfach unglaublich. Ich habe mich nur auf mich konzentriert und wollte Spass haben. Wir waren wie eine grosse Familie, die zusammen durch die USA reist“, sagt die überlegene Siegerin nach dem Rennen.
Rekord knapp verpasst, aber….
Der Rekord der Ultracycling-Legende Seana Hogan aus dem Jahre 1995 von 9 Tagen 4 Stunden und zwei Minuten aus dem Jahre 1995 hat Isa knapp verpasst. Allerdings war die Strecke damals um 120 Meilen (193 Kilometer) kürzer. Den Meilen- bzw. Kilometerschnitt von Hogan hat Isa jedoch unterboten!
Pulver hatte erst vor einem Jahr eine Hirnblutung erlitten. Die angepassten Trainingseinheiten, die stetige präzise Überwachung während der Trainings und des Rennens durch ihren Vertrauensarzt in der Schweiz haben sich als vorteilhaft erwiesen. Isa Pulver: „Diese Konzentration auf das verfeinerte Training hat sich ausbezahlt. Deshalb konnte ich auch so konstant fahren.“
Viele Hindernisse überwunden
Das Race Across America war die erwartet grosse Herausforderungen. Enorme Temperaturschwankungen, drei Pässe über 3000 Höhenmeter in einem Tag bei grosser Kälte, 40 Grad in der Wüste, Regen, Wind und Nebel - speziell in den Appalachen und auf dem letzten Teilstück - ein Verkehrsunfall mit Blechschaden und kaputten Fahrrädern, defekte Gangschaltung, Strassensperren und Waldbrandgefahr mit Umleitungen, über zig Kilometer schwer befahrbare Strassen, die grosse Müdigkeit - all diese Widerstände haben die gebürtige Wetzikerin und ihre Crew überwunden und sich nicht von ihrem Ziel abringen lassen, das RAAM 2023 zu gewinnen.
Rückkehr in die Schweiz am 1. Juli
Isa wird sich nun erholen, Medienarbeit leisten, die Rückreise antreten und am 1. Juli zusammen mit ihrem Ehemann und Coach, Daniel um 10.50 Uhr in Kloten landen.
Regula Späni,
regula@spaenimedia.ch
Mobile: +41 (0) 78 689 18 16
Bilder; Peter Stadler
Meine vier Starts am Race across America - RAAM
2015 / 2019 / 2023 / 2025
gehören in meiner sportlichen Karriere zu den Höhepunkten. Das härteste Ultra - Race der Welt war sowohl für mich als auch für mein Team eine gewaltige Herausforderung. Logistisch, finanziell als auch physisch und mental. Man kann die vier Rennen nicht miteinander vergleichen. Jedes mal waren es einmalige, tiefe Erlebnisse. Ich habe viel gelernt und kann jeden Tag davon profitieren.